Schulporträt_Eberstalzell_Web - page 34

auf Rückfrage der Großmutter keine Antwort
gewusst zu haben, weil er es selber „nicht
gecheckt“ habe.
In unserer Begegnung mit den Eltern erfahren
wir, dass es eine Vorinformation zur EDL
am Elternabend gegeben habe und diese
Form der Rückmeldung sehr willkommen sei.
Die Eltern der heurigen ersten Klassen seien
bereits vorinformiert. Eine Mutter meint: „Ich
freu mich darauf und werde dieser Ergänzung
sicher Aufmerksamkeit schenken.“ Eine andere
Mutter formuliert: „Ich lasse mich überraschen.
Ich finde es gut, dass die Stärken der Kinder
hervorgehoben werden.“
Die Schüler/innen in unserer Gesprächs-
runde möchten fast ausnahmslos auch
beim kommenden Zeugnis wieder eine EDL
erhalten. Gewünscht wäre jedoch zusätzliche
Information, wie zum Beispiel, was alles in der
EDL stehen könnte. In der Runde der 2a Klasse
würde man eine Empfehlung für eine EDL an
anderen Schulen aussprechen, „weil durch
positive verbale Rückmeldungen Anstren-
gungsbereitschaft ausgelöst werden kann.“
Für die NMS Eberstalzell ist aus diesen
Rückmeldungen abzuleiten, dass die EDL
grundsätzlich sehr gut angenommen wird, das
Potenzial dieses Instruments aber im ersten
Durchgang noch nicht ausgeschöpft wurde.
Eine bessere Vor- und Nachbereitung der EDL
könnte das Bewusstsein für die Bedeutung und
die Wirksamkeit erhöhen. Um die Bedeutung
der
erhaltenen
Rückmeldung
richtig
einschätzen zu können, wäre es notwendig,
das inhaltliche Verständnis sicherzustellen
und den Schülerinnen und Schülern auch
Überblick über potenziell mögliche Rückmel-
dungen zu geben. Allen Anwenderinnen und
Anwendern seien folgende Empfehlungen aus
der Orientierungshilfe (Westfall-Greiter 2012,
S. 12) ans Herz gelegt:
„Es wird empfohlen,
ƒ
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Schülerinnen und Schülern Informationen
über diese Stärken bzw. Dispositionen (ha-
bits of mind) zu geben und sie im Unterricht
zu thematisieren.
ƒ
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dass Klassen- oder Stufenteams die ergän-
zende differenzierende Leistungsbeschrei-
bung gemeinsam machen, um möglichst
viele Perspektiven zu integrieren.
ƒ
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für jede Schulstufe maximal 3 Stärkenberei-
che hervorzuheben und mittels Textbaustei-
nen zu erläutern.
Wir haben Gelegenheit, mit Schülerinnen und
Schülern der beiden zweiten Klassen über ihre
ersten Erfahrungen mit der EDL am Schul-
schluss 2012/13 zu sprechen. Dazu bitten
wir sie, ihre Leistungsbeschreibungen mitzu-
bringen. Während die EDL für die eine Klasse
damals eine Überraschung darstellte, die
ausnahmslos Freude ausgelöst hat, geben fast
alle Befragten der Parallelklasse an, bereits
vor der Zeugnisverteilung darüber informiert
worden zu sein:
„Ich habe es nicht gewusst und habe mich
dann aber gefreut.“
„Bei mir hat es Freude ausgelöst, weil die
guten Sachen sagt ja nicht jeder immer.“
Dort, wo vorab im Unterricht nicht darüber
gesprochen wurde, sind Zweck und Bedeutung
der EDL für die Schüler/innen nicht ganz
nachvollziehbar:
„Ich hab mich beim Zeugnis nicht wirklich
ausgekannt, wofür das gut ist.“
„Ich hätte gerne gewusst, worum es da
geht.“
Im Unterricht waren diese Beschreibungen
jedoch seither kein Thema mehr (bzw. wurde
die Thematik erst in Vorbereitung der Schüler-
begegnung wieder aufgegriffen), man habe
sich aber allgemein mit dem Thema Stärken
auseinandergesetzt.
Fast alle Schüler/innen berichten, sich in
der EDL gut beschrieben zu fühlen und sich
damit identifizieren zu können. Geben die
Schüler/innen zunächst ziemlich einheitlich
an, die ausgewählten Beschreibungen genau
zu verstehen und zu wissen, was damit
gemeint ist, führt das Nachfragen dann zu
einigem Rätselraten. Dies relativiert die vorige
Aussage. Die Formulierung „ist in der Lage,
eigene Handlungen zu reflektieren“ ist allen
Anwesenden unklar, auch zur Einschätzung
„strebt in der eigenen Arbeit hohe Qualität
an“ gibt es Missverständnisse bzw. Erklä-
rungsbedarf.
Von den Erziehungsberechtigten scheinen den
Schüler/innen zufolge die verbalen Rückmel-
dungen im Wesentlichen positiv aufge-
nommen worden zu sein; wirklich ausführlich
besprochen wurden diese jedoch nicht.
Das scheint auch daran zu liegen, dass die
Schüler/innen keine genaueren Erklärungen
dazu abgeben konnten. Ein Schüler gibt an,
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