Schulporträt_Eberstalzell_Web - page 27

An der NMS Eberstalzell sei es üblich, dass
die Betreuungslehrerin oft eingeladen werde,
in Klassen mitzuhelfen, damit aus der Gruppe
der Schüler/innen eine Gemeinschaft entsteht.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit am
Standort liege in den Vernetzungsgesprächen
zur Gestaltung der Nahtstelle VS/NMS.
Als Betreuungslehrerin könne sie eine gute
Vermittlungsposition einnehmen und mithelfen,
dass Bewährtes von der nächsten Schule
übernommen wird. Ein Beispiel dafür ist das
Friedensstiftertraining bzw. die Friedens-
brücke. Letztere ist als bewährter Leitfaden für
ein klärendes Gespräch zu verstehen. (Siehe
Seite 26)
Am Standort bemerkt die Betreuungslehrerin
großes Interesse der Kollegenschaft, die sozial-
emotionalen Kompetenzen der Schüler/innen
als eine Voraussetzung für den Schulerfolg zu
stärken.
NMS-Rundgang
Zusätzlich zum Zertifikat „Gesunde Schule
OÖ“ verfügt die NMS Eberstalzell auch über
das Zertifikat „OÖ Schule Innovativ“, welches
im Sommer 2012 beantragt wurde. Ein
Großteil der dort formulierten Zielstellungen
trifft sich mit jenen, die für den Projektantrag
zum Modellversuch Neue Mittelschule gestellt
wurden.
Mit Herbst 2013 erfolgte der Start als Neue
Mittelschule. Eingebracht noch als Modell-
versuch, kam zeitgleich mit dem Schulbeginn
die Überführung der NMS ins Regelschul-
wesen - für die Beteiligten überraschend, wie
in den Gesprächsrunden mit Fokus auf NMS
35
mehrfach betont wird.
35 Es finden dazu drei Gesprächsrunden mit (1) den
Klassenvorständen der NMS Klassen (Doris Schneider
1a, Ute Herndler 1b, Marion Stütz 2a, Melitta Draxler
2b), mit (2) Lerndesignerin Eva-Maria Dicketmüller und
Schulleiterin Renate Binder sowie (3) der E-Learning-
Beauftragten Helga Dietinger statt.
Die Rückmeldungen, die wir dazu von Seiten
des Teams bekommen, sind widersprüchlich
und reichen von „sehr spärlichem Einsatz“ bis
hin zu einem „leichten Boom“.
Die Rückmeldungen der Eltern im Rahmen der
Elternbegegnung bringen den Wunsch nach
einheitlichen Richtlinien für die Entsendung in
den Time-out-Raum bzw. deren einheitliche
Umsetzung zu Tage.
Insgesamt nehmen die Eltern wahr, dass das
Soziale Lernen im Zuge der NMS noch mehr
Gewicht bekommen habe. Man ortet seitens
der Eltern „eine gute Klassengemeinschaft,
weil alle Kinder im Unterricht zusammen sind.“
Zusammenarbeit mit der
Betreuungslehrerin
Als Betreuungslehrerin sieht sich Mag. Helga
Biebl-Krug in erster Linie für die Sorgen der
Kinder zuständig und für das Umfeld, das die
betroffenen Kinder begleitet. In ihrer Arbeit
folge sie einem systemischen Ansatz. Ein
wichtiger Bereich sei die Beratung, Betreuung
und Begleitung von Kindern sowie die Infor-
mation der Kolleginnen und Kollegen über
Hintergründe. Man müsse „das Verhalten der
Kinder lesen lernen.“ Das heißt, verstehen
lernen, warum ein Kind durch ein bestimmtes
Verhalten auffällt. Auch die Vernetzung etwa
hinsichtlich einer diagnostischen Abklärung
fällt in den Aufgabenbereich der Betreuungs-
lehrerin.
Eine der Abgrenzungen zum Aufgaben-
gebiet der Schulsozialarbeiter/innen erfolgt
durch das definierte Einsatzfeld: Betreuungs-
lehrer/innen versehen ihren Dienst nur in der
Schule, Sozialarbeiter/innen haben auch
die Möglichkeit, zu den Schülerinnen und
Schülern nach Hause zu gehen. Als Betreu-
ungslehrerin versuche sie, die Eltern freiwillig
„mit ins Boot zu holen“, sich mit den Beteiligten
an einen Tisch zu setzen und miteinander nach
Lösungen zu suchen.
Von Bedeutung sei, sich zunächst - auch im
Zuge von Unterrichtsbesuchen - ein eigenes
Bild zu verschaffen. Klar ist für die Betreuungs-
lehrerin, dass sie kein Kind „funktionierend
machen kann“; wichtig ist es für sie, einen
guten Kontakt zum Kollegium aufzubauen und
auf diesen immer wieder zurückgreifen zu
können. Von den Kolleginnen und Kollegen sei
eine hohe Bereitschaft da, sich auf ihre Denk-
und Arbeitsweise einzulassen, gerade auch
an diesem Schulstandort.
NMS Eberstalzell
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