Schulporträt_Eberstalzell_Web - page 32

Aktuell habe man einen Referenten der PHDL
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gebucht, um den Umgang mit der Leistungs-
beurteilung noch zu vertiefen. „Der [Referent]
tut uns gut und er baut uns immer auf, mutig
zu sein und selber was zu machen. (…) Er
gibt uns die Grundlagen von Beurteilen und
Lernen, wie man lernt, warum man beurteilt
und was das alles bewirkt. Aber er sagt: ‚Ihr
müsst selber euren eigenen Weg finden.‘ Dazu
will er uns ermutigen. Da gibt es kein Rezept.“
Mit Spannung erwarte man jetzt die für den
nächsten SCHILF-Termin angekündigte Ausei-
nandersetzung mit der 4.0-Skala. Da habe,
meint Renate Binder, „jeder schon mehr als
hineingeschnuppert, weil sich wirklich jeder
damit beschäftigt.“ Die Theorie habe man
schon, so die Schulleiterin weiter, jetzt gehe
es darum, Erfahrungswerte zu sammeln, wie
man das dann wirklich bei einer konkreten
Schularbeit zur Anwendung bringe. „Das
Entscheiden, was ist jetzt wirklich 4.0, das
stelle ich mir schwierig und arbeitsaufwändig
vor.“ (Melitta Draxler)
Bewährt habe sich aus Sicht der Lehrer/innen
auch das Ausformulieren der Kompetenz-
bögen. Diese listen neben einer Beschreibung
der Arbeitshaltung Lernziele mit einer maximal
erreichbaren Punkteanzahl auf und ermög-
lichen Selbst- und Fremdeinschätzung. Hier
werde mit unterschiedlichem Vorgehen experi-
mentiert, obgleich der Selbsteinschätzung
grundsätzlich Bedeutung zugemessen wird.
Schüler/innen dazu zu bringen, selbst über
Leistungen nachzudenken, sei eine der
wesentlichen Errungenschaften. „Es ist nicht
immer der Lehrer, der (…) beurteilt, sondern
er [der Lerner] muss schon selber schauen und
das auch begründen können, was er zusam-
menbringt.“ (Ute Herndler) In diesem Sinne
betrachte man die Arbeit mit den Kompetenz-
bögen auch als „Hilfsmittel, Eigenverantwort-
lichkeit zu übernehmen.“ (Renate Binder)
Insgesamt kann es als Herausforderung für die
Schule betrachtet werden, sich vertiefend dem
Ringen um die Untermauerung von Kompe-
tenzen mit Kriterien zu widmen und so Quali-
tätsstufen sichtbar und nachvollziehbar zu
machen.
41 Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz:
Leistungsbeurteilung
Eines der wohl bewegendsten Themen rund
um die Neue Mittelschule ist auch an der NMS
Eberstalzell die Leistungsbeurteilung. Mit Blick
auf die im nächsten Jahr auf der siebten Schul-
stufe erstmals anstehende Unterscheidung in
grundlegende oder vertiefte Leistung, meint
eine Lehrerin in der Runde der NMS-Klassen-
vorstände: „Vor der dritten Klasse habe ich
jetzt eine gewisse Unsicherheit zu entscheiden,
ob das jetzt grundlegende oder vertiefende
Leistungen sind.“
Nach unserer Wahrnehmung fließt viel Zeit
und Energie in die Auseinandersetzung
mit kriterialer Leistungsbeurteilung. Als
sehr hilfreich schildert das Team der NMS
Eberstalzell die von der PH OÖ angebotenen
DEM-Werkstätten
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. An drei Halbtagen wurde
hier im Rahmen einer SCHÜLF mit Unterrichts-
entwicklungstrainerinnen und -trainern der PH
OÖ in den Fächern Deutsch, Mathematik und
Englisch an Fragen rund um die Neue Mittel-
schule gearbeitet. „In der Deutsch-Englisch-
Mathe Werkstatt haben wir sehr viel an Infos
bekommen. Was verlangt wird, wie wir es
angehen sollen, so sind wir stärker geworden in
unserer Beurteilung und in unserer Einstellung
zur NMS.“ (Renate Binder) Besonders betont
wird die praktische Verwertbarkeit der Inhalte,
zusammengefasst von Englischlehrerin Marion
Stütz: „Das Ganze theoretisch zu hinterfragen,
schadet auch nicht, aber man braucht etwas,
mit dem man [praktisch] arbeiten kann, das
brennt schon unter den Fingernägeln.“
40 Ansprechperson zur DEM Unterrichtswerkstatt:
(Institut für Fortbildung und
Schulentwicklung I, APS)
Abb. 3: DEM Unterrichtswerkstatt
(Quelle: Johann Rothböck, PH OÖ)
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