Schulporträt_Eberstalzell_Web - page 36

Gerne greifen die Schüler/innen dann die
Möglichkeit auf, ein Foto eines Teenagers
auszuwählen und im Sinne einer fiktiven Brief-
freundschaft über die Erfahrungen mit dem
KEL-Gespräch zu berichten. Leitfragen geben
ihnen dabei Orientierung, sodass eine verglei-
chende Auswertung gut möglich ist.
Es zeigt sich, dass sich die konsequente
Vorbereitung gelohnt hat. Alle Schüler/innen
beschreiben sehr stringent den prozesshaften
Ablauf der KEL-Gespräche und können
schlüssig Auskunft über die Zielsetzung geben:
„Sich selbst einschätzen.“ Oder: „Man muss
beschreiben, wie man lernt.“
Die Phase der Vorbereitung wird ausführlich
dargestellt vom „Mappe einrichten und
sortieren“, „Belege aussuchen“, bis hin zum
Schreiben von „Stichwortkarten“ und dem
Einüben der Präsentationstechniken: „Ich habe
viel gelernt, wie man sprechen muss (…).“
Das Antizipieren der KEL-Situation wird
als große Herausforderung beschrieben.
Der Großteil verwendet dafür Begriffe wie
„nervös“ oder „angespannt“, häufig fällt auch
das Wort „peinlich“. Einige Wenige verbali-
sieren konkrete Versagensängste: „Dass ich
was falsch mache/es nicht schaffe/etwas
vergesse zu sagen.“ Gelassenheit lässt sich
nur bei den Wenigsten herauslesen; keine
konkrete Vorstellung zum Gespräch drückt
Die Schüler/innen sind während dieser
Zeit der Vorbereitung mir gegenüber nicht
sehr gesprächig; ein wenig spürbar ist
die Unsicherheit vor der neuen Situation.
Bei manchen herrscht Ungewissheit, auch
Spannung liegt in der Luft. Meine Fragen
während der Projekttage werden eher spärlich
beantwortet: „Ich bin schon ein wenig nervös.“
Oder: „Ich bin eh gleich am Mittwoch dran“,
also am ersten Tag der KEL-Gespräche, wie
mir erklärt wird. Ob sie denn auch zuhause
üben würde, frage ich ein Mädchen - ihre
Antwort bringt positive Spannung zum
Ausdruck: „Nein, denn dann weiß die Mama
ja schon alles.“
Nach Abschluss der KEL-Gespräche kann ich
mit Schülerinnen und Schülern aller betroffenen
Klassen über ihre Erfahrungen sprechen. Zum
„Aufwärmen“ ersuche ich die Schüler/innen
um ein Eigenschaftswort, das sie spontan mit
den hinter ihnen liegenden KEL-Gesprächen
verbinden (siehe Fotos):
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